DTM St. Bernard Flake Tobacco

So wie die Kriswill-Tabake als Ersatz für die Capstans auf den Markt gebracht wurden, wurde der St. Bernard dem St. Bruno nachempfunden. Wie jener ist der Flake sehr dunkel und kräftig im Geruch. Allerdings ist die Aromatisierung ein wenig anders; ähnlich aber anders. Der St. Bruno ist herber und weniger fruchtig als der hier beschriebene und neue St. Bernard.

Im Pouch findet sich ein Stapel recht losen Flakes (sliced) der wunderbar herb-kräftig riecht. Dem beigemengt ist ein leicht sauer-fruchtiges Aroma, das meiner Meinung nach nicht allein dem Perique zuzusprechen ist. Der Tabak ist sehr feucht (etwas, das mir schon bei den neuen Kriwill-Flakes aufgefallen ist) und weist an einer trockneren Stelle helle, weiß-graue Flecken auf. Erst habe ich hier an Schimmel gedacht: unter der Lupe waren dann jedoch Kristalle zu erkennen so dass ich davon ausgehe, dass es sich um auskristallisierten Zucker handelt.

Leicht aufgerubbt läßt sich der Tabak jedoch gut entzünden und glimmt nach ein, zwei Nachzündungen ruhig bis zu einem Häufchen grauer, feiner Asche herunter.

Der Geschmack entspricht dem Geruch – allerdings ist die Säure, die der Geruch zeigt, im Rauch nicht so kräftig. Der Geschmack ist meiner Meinung nach etwas weniger herb als der St. Bruno, den ich nur nach dem Abendessen rauchte da er sehr stark war. Der St. Bernard kann jedoch schon nach dem Nachmittagskaffee genossen werden – er ist sehr kräftig, ohne jedoch übermäßig zu belasten (wenn man ein wenig nikotinresistent ist). Ich denke, Einsteiger in die Welt der VA/PE-Flakes sind mit dem Tabak mehr als überfordert und bekommen ein beklemmendes Gefühl im Hals. Er ist einer der kräftigsten Tabake, die in Deutschland hergestellt werden (selbst der Skippers scheint mir leichter zu sein).

Mir gefällt der Geschmack – während ich den St. Bruno immer in tageweisen Abständen rauchte, hat der Pouch nicht lang vorgehalten. Ich kann nicht genau erklären, woher die Fazination herrührt – manchmal – gerad zum Ende der Füllung hin – war ich froh, die Pfeife aufgeraucht zu haben. Und hab dann lang keine neue gestopft. (Jeder danach gerauchte Tabak kommt einem sowieso wie ultra-light vor.)Und doch habe ich jeden Tag zum St. Bernard gegriffen. Zum Ende der Füllung hin wird das saure Aroma immer geringer und die kräftig-rauchigen Aromen gewinnen die Überhand. Und der Tabak wird dann wirklich stark. Es empfiehlt sich daher, nicht allzugroße Pfeifen zu benutzen.

Fazit:
Der St. Bernard ist kein Ersatz für den St. Bruno. Den habe ich zwar auch geraucht, er gehörte aber nicht zu meinen Lieblingen. Der St. Bernard könnte dazu gehören. Ich werde noch eine Pouch rauchen müssen, um das zu entscheiden. Der St. Bruno kam mir immer etwas muffig vor; der St. Bernard läßt genau das vermissen. Und das macht ihn für mich besser als sein Vorbild. Wer den St. Bruno mochte wird den St. Bernard auch mögen. Sie sind sich ähnlich ohne gleich zu sein. Eine Empfehlung für alle, die keine Angst vor kräftigen, nikotinreichen Tabaken haben.

(11.08.04)

Hinterlasse einen Kommentar