DTM Th. Timm’s Own Blend No. 59

Diesen Tabak hat mir bei unserem ersten Besuch eines Timm-Ladens in Hamburg Lutz B. empfohlen, nachdem ich seine Eigenmischung sehr lobte. Denn wie auch Motzeks Herbst 84 und der Lutz No. 1 besteht die Nummer 59 aus der Own-Blend-Serie von Timm aus VA, Orientals und Latakia. Allerdings ist der Oriental- Geschmack bei der No. 59 weniger ausgeprägt als bei den beiden anderen. Der Tabak insgesamt wirkt auf mich auch etwas „flacher“ als jene. Die Nummer 59 wird getragen von der leichten Süße des Virginias und dem rauchigen Geschmack des Latakias. Die Orientalen spielen nur eine untergeordnete, würzende Rolle. Das Bild des Tabaks ist geprägt von braunen Tönen; hellgelb die Virginias und fast schwarz der Latakia. Dazwischen Braun in allen Schattierungen. Das Blattgut kommt in verschiedenen Schnittbreiten und Arten daher. Zwischen dem dominierenden, etwa 2 mm breiten und 3 cm langen Tabakanteilen finden sich auch Reste eines Flakes und sehr grob geschnittene Anteile (bis fast 5 cm² groß), die man der Rauchbarkeit wegen vorher besser aufbröselt und reißt. Leider – wie in vielen Tabaken des Tabakhauses Timm (resp. DTM) – finden sich auch hier wieder sehr grobe Strünke, mit denen man die Pfeife besser nicht malätrieren sollte. Hier heißt es: aussortieren. Das Stopfen, Anzünden und Rauchen ist sehr einfach – ein idealer Lerntabak, der auch zu hastiges Rauchen verzeihen kann. Ich würde den Tabak als leicht bis medium einstufen. Der Tabak bietet kaum Überraschungen; weder im positiven noch im negativen Sinne. Es ist einer von der Sorte, zu denen ich immer dann greife, wenn ich mir nicht sicher bin, wonach mir der Sinn zu rauchen steht. Der Geschmack ist zwar etwas „flach“ oder eindimensional, dafür aber ausgeprägt. Mir gefällt, dass noch lange nach dem Rauchgenuss etwas vom Aroma in meinem Mund über bleibt. (ich weiß, dass andere gerade das nicht mögen). Zur Raumnote kann ich nicht viel sagen: Ich finde sie nicht unangenehm, wenn ich wieder in das Zimmer komme, in dem ich diesen Tabak rauchte. Mir gefällt der Duft – andere nennen ihn – trotz des IMO geringen Latakiaanteiles – Gestank :-)

Fazit:
Tims No. 59 ist ein Tabak, den ich uneingeschränkt denen empfehlen möchte, die einen leichteren englischen All-Day-Smoke suchen sowie jenen, die ihre erste Bekanntschaft mit der dunklen Seite schließen wollen. „Hardcore“-Latakianer, denen Nightcap das Maß aller Dinge scheint, wird dieser Tabak wenig zusagen. Er ist wie das „täglich Brot“ ohne umwerfende Höhen und Tiefen, dafür mit einem ehrlichen Charakter. Doch wie sagt schon Simmel?: „Es muss nicht immer Kaviar sein.“

(11.04.2000)

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