Mac Baren Virginia No. 1 Golden Sweet

Der Mac Baren Virginia No. 1 ist einer der ersten Tabake, den ich versuchte, als ich meine Süßpanscherphase langsam beendete. Dieser Tabak und der Timms No Name orange waren es, die mir die Virginias dann schmackhaft machten, obwohl sie beide nicht als naturbelassen anzusprechen sind. Beim Öffnen der Dose kommt einem sofort ein süßlicher, aber nicht aufdringlicher Geruch entgegen. Es ist nicht das Mac Baren-typische Honigaroma allein, dass den Geruch (und später auch den Geschmack) bestimmt. Etwas leicht Blumiges kommt hinzu, dass den Grundgeruch (und Geschmack) des offensichtlich recht süßen Virginias untermalt. Der Schnitt hat mich etwas verwundert. Denn in meiner Erinnerung war der Virginia No. 1 ein ready rubbed- Tabak; dieses mal jedoch bestand er zu gleichen Teilen aus kurzgeschnittenem Virginia und zerbröseltem Flake. Der lose VA ist relativ hellgelb, die Farbe der Flakeanteile spielt zwischen mittelgelb bis mittelbraun. Das Stopfen ist sehr einfach; man sollte nur darauf achten, dass man die geschnittenen und die ready- rubbed-Anteile auch im Pfeifenkopf gut mischt. Das verbessert den Abbrand. Wie schon oben beschrieben entspricht der Geschmack dem Geruch des Tabaks. Er kommt mir ziemlich leicht vor, ist also für solche heiße Sommertage wie zur Zeit gerade das Rechte. Der Abbrand geht – rechtes Stopfen vorausgesetzt – gut vonstatten. Man muss den Tabak aber immer unter Zug halten, anderenfalls geht er leicht wieder aus, wobei jedoch ein Nachzünden ihm jedoch nicht schadet. Der Tabak neigt etwas zum Heißrauchen und so auch zu Kondensatbildung. Er ist IMO ein Tabak, der für Filterraucher konzipiert ist, denn ohne Filter (oder mit Papierfilter) geraucht reizte er meine Zunge doch sehr. Erstaunlich finde ich deshalb, dass ich mit diesem Tabak anfing, die Virginias zu entdecken. Schlimm wird es, wenn der Tabak etwas ausgetrocknet ist, dann ist sein Zungenbrandvermögen noch stärker ausgeprägt. Wenn man ihn jedoch langsam und gemütlich wegraucht, brennt er bis auf einen kleinen Berg grau-weisse Asche herunter. Die Raumnote erinnert sehr an Zigarettenrauch mit süßlichem Einschlag – also in jedem Falle auch ehefrauen- und bürotauglich. Fazit: Es war nett, mal wieder mit dem Virginia No. 1 einige Pfeifen gestopft zu haben und die Bekanntschaft zu erneuern. Aber es wird ein Gastspiel gewesen sein, denn dauerhaft ist mir der Tabak zu leicht, zu unspektakulär. Das allerdings bedeutet keinesfalls, dass der Tabak schlecht ist! Aber ich mag eher Tabake wie den Ennerdale Flake, der das gewisse Etwas hat, als den Virginia No. 1. der durch etliche andere Tabake ersetzbar zu sein scheint – er ist einer von den gewöhnlichen. Trotzdem würde ich ihn Tabakjüngern, die das Pfeiferauchen erlernen wollen, empfehlen, denn er zwingt dazu, das langsame, ruhige Rauchen zu erlernen.

(30.07.01)

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