W.Ø. Larsen Selected Blend No. 80 – light aromatic

Da ich den Larsen No. 50 für einen der besten dänischen Aromaten halte wollte ich den „Bruder“ – die Nummer 80 auch einmal in meine Pfeife stopfen. Ich habe es nicht bereut.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich – wenn ich wählen soll – weiterhin den 50-iger vorziehen werde. Das Tabakbild der No. 80 entspricht dem seines Bruders. Ich nehme an, dass sich die Zusammensetzung der Tabake wirklich nur in Nuancen unterscheidet. Im Geruch gibt es schon einen Unterschied. Während die No. 50 eindeutig Karamell-Aroma hat spielt bei der 80 auch ein Hauch Walnussaroma mit. Insgesamt kommt mir das Aroma noch dezenter vor. Dies spiegelt sich auch im Rauch wieder. Wenn ich bei der Nummer 50 schrieb, dass sich Aroma und Tabakgeschmack ergänzen, dann ist bei der No. 80 der Tabakgeschmack vorherrschender und die Aromatisierung eher untermalend. Dies fällt umso mehr auf, wenn man den Tabak ohne Filter raucht. Hier spielt er seine Stärken sowieso besser aus als beim Rauchen mit Filtern (wobei es egal ist ob dabei AK-Filter oder Meerschaumfilter benutzt werden; sie rauben dem Tabak das Aroma). Es bedarf sicherlich ein wenig Übung, den Tabak so zu rauchen, dass er keinen Zungenbiss verursacht. Dazu sollte der Tabak sehr langsam und ruhig geraucht werden; zu heiß geraucht wird er einfach nur bissig und bitter. In diesem Falle sollte man die Pfeife auskühlen lassen. Wenn der Tabak nicht allzu heiß wurde, lässt er sich auch ohne Geschmacksbeeinträchtigung neu entzünden. Das bisher Gesagte trifft aber auch für die Nummer 50 zu. Der 80-iger unterscheidet sich vor allem darin vom 50-iger, dass er würziger und natürlicher ist. Mir kommt er weniger aromatisiert vor; rauchiger und auch kräftiger. Wobei er keinesfalls ein Nikotin-Hammer ist. (Aber ein Schwächling ist er ebensowenig) Die Raumnote wird von allen Befragten als „kaum wahrnehmbar“ beschrieben. Der Abbrand ist hervorragend: kein Kondensat und feine grau-weisse Asche.

Fazit: Der Larsen 80 ist ein guter Tabak in bester Tradition der dezent aromatisierten Dänen. Wenn ich den Larsen 50 vorziehe, dann nur deshalb, weil mir die minimal stärkere und reine Karamell-Aromatisierung mehr zusagt. (So sehr, dass ich den Larsen 50 für den besten aller Aromaten halte.) Er ist ein guter All-Day-Tabak wenn man sich daran gewöhnt hat, langsam zu rauchen. Er braucht kaum Aufmerksamkeit; nur Ruhe. Ich benutze ihn (wie auch den 50) sehr gern zum Einrauchen neuer Pfeifen, da er einen guten Cake bildet und kein Crossover hinterlässt. Alles in allem: Ein Tabak, den ich empfehle.

(04.03.2002)

Hinterlasse einen Kommentar