W.Ø. Larsen Selected Blend No. 50 – Sweet Mixture (ehem. light sweet)

Erstaunlich; da kennt man einen Tabak bereits seit Jahren, greift zu ihm, wenn man einem anderen Pfeifenraucher ein Geschenk machen will… und stellt dann fest: ich hab ihn noch nicht besungen.

Die Nummer 50 aus der selected blend Serie von W.O. Larsen ist für mich schon seit langer Zeit der Referenztabak im Bereich der dänischen, also aromatisierten Mixturen. Und das, obwohl ich ihn fast ein Jahr nicht mehr in der Pfeife hatte. Die Eleganz der Kombination des Tabakgeschmacks mit der dezenten Karamellaromatisierung halte ich für so gelungen, dass ich diesen Tabak trotzdem immer in Erinnerung hatte und als Vergleich im Hintergrund, wenn ich andere Dänen rauchte und reviewte.

Einige klagen, dass der Tabak bissig zur Zunge ist – ich habe das bei diesem Tabak auch schon erlebt – damals. Wahrscheinlich ist, dass ich mein Rauchverhalten inzwischen verändert habe, denn ich rauche die Nummer 50 nun lieber ohne Filter als mit. Und meine Zunge nimmt mir das nicht übel; im Gegenteil aalt sie sich in dem Wohlgeschmack, der sie umströmt. Er ist – zugegeben – ein Tabak, der langsam geraucht werden will; schon allein deshalb, weil auch der Nikotinanteil recht hoch ist; was man zwar nicht schmeckt, aber bei zu hastigem Rauchen schnell als Schwindelgefühl bemerkt. Doch man täte dem Kraut Unrecht, würde man ihn als Nikotinbombe a la Three Nuns oder Nightcap bezeichnen.

Ich mag das Aroma so sehr, dass es mir fast leid tut, wenn der Rauch meinen Mund wieder verlässt – ich bin ständig versucht, dem Ausgestoßenen mit der Nase hinterher zu eilen, um noch einen Abglanz zu erhaschen. Auch die Raumnote ist nicht nur „ehefrauenverträglich“ sondern wird dem Raucher rasch neue Freunde bescheren. Ja gut, er ist anspruchsvoll wie eine Diva… Wenn er zu heiß wird sollte man die Pfeife in jedem Falle weglegen und abkühlen lassen. Denn sonst verliert er sofort das Dezente seines Geschmacks und schmeckt billig und bitter. Er brennt auf der Zunge, sottet und lässt die Pfeife blubbern. Aber: mit Ruhe geraucht wird er Dein Freund. Ähnliches schrieb ich auch über den Escudo. Er gehört zu den Tabaken, die Deine ganze Aufmerksamkeit wollen. Und mir schmeckt er am Besten aus Meerschaumpfeifen.

Fazit:
Larsen No. 50 ist und bleibt das Maß aller Dinge, wenn es um dänische Tabake geht. Er eignet sich nicht als All-Day-Smoke (zumindest nicht als „Nebenher-Im-Büro-Rauch-Kraut“), da er viel Aufmerksamkeit benötigt. Hier greife ich dann doch eher zum unkomplizierteren Wappen von Hamburg, wenn mir nach Aroma zumute ist. Aber wer sich mit ihm einlässt wird mit mittelkräftigem Tabakgeschmack inklusive einer ganz dezenten Aromatisierung, die den Anschein hat, als wäre sie Teil des Tabaks, belohnt.

(27.08.2000)

4 Antworten zu “W.Ø. Larsen Selected Blend No. 50 – Sweet Mixture (ehem. light sweet)

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